Die Abfallhierarchie

Ursprung und Entwicklung

Ad Lansink der aus den Niederlanden stammende Vater der Abfallhierarchie, hatte die Abfallhierarchie noch in Form einer Leiter (Ladder of Lansink) dargestellt. Erst später haben Wissenschaftler der landwirtschaftlichen Universität Wageningen das Konzept einer Pyramide entwickelt. Solange die Abfallhierarchie dreistufig war, passte die Abbildung der Pyramide auch zu deren Präferenzordnung. 

Seit Einführung der fünfstufigen Abfallhierarchie ist die Abbildung einer Pyramide jedoch nicht mehr geeignet, um die Präferenzordnung der gesamten Abfallhierarchie darzustellen. In der ursprünglich dreistufigen Abfallhierarchie wurde die sowohl qualitative als auch quantitative Vermeidung innerhalb der Abfallbewirtschaftung durch das Recycling verfolgt. Bei der erweiterten fünfstufigen Abfallhierarchie steht dagegen die Nutzungsveränderung nicht mehr nur als Maßnahme der Abfallvermeidung, sondern auch innerhalb der Abfallbewirtschaftung an erster Stelle.
 

Dafür geeignete, zu Abfall geworden Gegenstände sollen entsprechend der fünfstufigen Abfallhierarchie so aufbereitet werden, dass diese nochmals für den Zweck, für den diese vor der Entledigung verwendet wurden, genutzt werden können. 


Die Nutzungsverlängerung soll also nicht mehr nur das Entstehen einer Abfalleigenschaft, sondern auch den Bestand einer dauerhaften Abfalleigenschaft vermeiden. Oberstes Ziel ist es nicht nur möglichst wenig Abfall zu erzeugen, sondern die Vermeidung auch innerhalb der Abfallbewirtschaftung dadurch zu unterstützen, indem die ursprüngliche Nutzung der weggeworfenen Gegenstände verlängert wird. 
 

Die Vorgabe der Vermeidung ist zwar nach wie vor an Hersteller, Verbraucher und Abfallbesitzer adressiert, doch sowohl Abfallerzeuger als auch Abfallbesitzer haben vor dem Recycling eine übergeordnete und vorrangige Stufe zu berücksichtigen. 

Seit 1. Juni 2012 nimmt diese vorrangige Stufe innerhalb einer Pyramide den obersten Platz ein und die Vermeidung mit dem Grundsatz der Nutzungsverlängerung für die Abfallvermeidung und die Abfallbewirtschaftung steht über dieser Pyramide. Nur so kann die Präferenzordnung der Abfallhierarchie richtig dargestellt werden.
 

Stand seit 1.Juni 2012

Unter Berücksichtigung der Vorgaben von Artikel 4 Abs. 1 der Abfallrahmenrichtlinie kann die Pyramide nur noch wie abgebildet zur Darstellung der Abfallhierarchie genutzt werden. Denn der oberste Grundsatz der Vermeidung gilt sowohl für die Abfallvermeidung als auch für die Abfallbewirtschaftung. In die Pyramide gehört nur die Rangfolge für die Abfallbewirtschaftung.

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